Re: zum Thema Tungöl


[Forum: Didgeridoo Allgemein]


Geschrieben von Wolfgang am 20. August 2006 19:08:03:

Als Antwort auf: Re: Danke Alex! geschrieben von superroo am 02. August 2006 06:45:47:

Habe zum Thema Tungöl verschiedenes herausgefunden

Holzöl, engl: Tung Oil Wird seit alters in China aus den nussartigen Früchten von mind. drei verschiedenen Bäumen der Familie Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) !Giftig! erzeugt. Eine genaue Zuordnung des Öls zu einer Art ist daher nicht möglich. Die nussartigen Samen werden geröstet und dann ausgepresst. Tungöl ist hellgelb bis dunkelbraun, geliert bei + 5 Grad. Es ist in frischem Zustand giftig. T. besteht zum überwiegenden Teile aus dem Glyzerid einer einzigen Säure, der a-Elaeostearinsäure. Diese ist ein Isomer der Linolensäure, also eine dreifach ungesättigte Säure. Dichte: 0,930-0,939.
T. trocknet in dünner Schicht durch Aufnahme von Luftsauerstoff sehr schnell, viel schneller als Leinöl. Ein Anstrich neigt allerdings zum Rissigwerden.
Durch Erhitzen mit Leinöl, durch Harzzusatz, durch Gelantieren bei Anwesenheit von Oxidationsmitteln und Wiederverflüssigen bei höherer Temperatur erhält man Öle und Firnisse, die harte wasserbeständige Anstriche geben und deshalb zu Aussenlacken, Fussbodenlacken, Bootsanstrichen, Japanlacken, Schleiflacken, Standöl und Emaillelacken verwendet werden.
Eine Verkochung von T. mit Leinöl wird als Tungöllack bezeichnet. Er ist hervorragend UV-beständig und begehbar. T. wurde angeblich zur Behandlung der Chinesischen Mauer ebenso verwendet wie zur Konservierung der chinesischen Dschunken gegen Seewasser. Tungöllack soll rissefrei austrocknen. T. in reiner Form ist hierzulande nicht sehr verbreitet, die einzige mir bekannten Quellen sind ein Fachversender für Denkmalpflegematerialien und Pigmente und ein niederbayerischer Fachversand für Handwerkzeuge und Verbrauchsmaterialien zur Holzbearbeitung. Zubereitungen von Tungöl mit anderen Ölen, Lösungsmittel und/oder Hilfsstoffen werden im Handel öfters angeboten, siehe auch "danish oil".
T. wird offensichtlich ähnlich angewandt wie Leinöl bzw. Leinölfirnis. Verdünnung mit Balsamterpentin oder "Bio-Lösemitteln" wie z.B. Orangenöl, um die Eindringfähigkeit zu erhöhen, ist möglich. Frisches Tungöl ist wie viele aus Euphorbia hergestellte Stoffe giftig, sowohl innerlich als auch äusserlich. Ob gelagertes T. und Tungölzubereitungen ebenfalls giftig sind, konnte ich nicht feststellen. Daher bitte Vorsicht !
Abgebundenes Tungöl wird als gesundheitlich unbedenklich bezeichnet. (r.ege)



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